NameMeine Eltern haben mich so genannt, was weiß ich woher mein Name kommt, hatte bestimmt auch keinen tieferen Sinn … ist das wichtig?
Alter
Ich wurde am 05. Juni 2047 geboren. Aussehen tue ich wie 16, das wird wohl auch so bleiben.
HerkunftIch wurde in Chicago geboren und habe dort mit meinen Eltern gelebt bis ich 16 wurde. Danach war ich mal hier und mal dort, aber nie irgendwo für einen längeren Zeitraum. Von Bravewood weiß ich schon länger, das Interesse war vorher einfach nicht da, dort auch hin zu gehen.
Beruf
Richtig … ein Job. Diebstahl geht wohl nicht, wenn man einen festen Wohnort hat. Vielleicht versuch ich’s mal mit Kellnern, mal schauen, was hier so gebraucht wird.
DämonOb mich die Dämonen verschont haben? Nein, ganz bestimmt nicht. Besessen war ich aber auch noch nie. Sie haben nur jeden getötet, der mir lieb und teuer war.
Wesen
Ich bin ein Vampir. Nachdem meine Mom zuerst meinen Dad und dann meine Schwester getötet hat und anschließend auf mich losgegangen ist, konnte ich schwer verletzt fliehen. Chris hat mich gefunden und verwandelt. Er sagte immer, es seien schwere Zeiten für Menschen gewesen und dass ich auch unverletzt nicht viel länger überlebt hätte.
FähigkeitPsychometrie. Wenn ich einen Gegenstand berühre, weiß ich, wer ihn schon einmal besessen hat, wo er überall war und was um ihn herum geschehen ist.
Wohnort
Ich hab‘ mir tatsächlich eine kleine Wohnung von meinen Ersparnissen besorgt. Schon komisch irgendwie.
Lebensgeschichte
2047 wurde ich geboren. Als erste Tochter eines normalen Paars. In eine normale Welt. Ich wuchs in einem Vorort von Chicago auf, wir hatten ein großes Haus, einen riesigen Garten. Das einzige, was mich die Schule überleben ließ, waren meine Freunde.
Dann begann der Krieg. Was es nicht alles für Gerüchte gab damals. Eine Seuche sei ausgebrochen, die Betroffene verrückt machte, sodass sie wahllos andere Menschen umbrachten. Die Schulen wurden geschlossen und der Notstand ausgerufen, doch irgendwie kam es mir gar nicht so echt vor zu der Zeit, eher als würden mal wieder alle übertreiben. Und selbst wenn, meine Eltern würden mich ja beschützen. Dachte ich zumindest bis zu dieser einen Nacht.
Es war spät abends, ich saß noch an meinem Laptop, als ich plötzlich meine Schwester schreien hörte. Es war nicht mal laut und dauerte nur eine Sekunde, doch es veranlasste mich dazu nach ihr zu sehen. Was ich fand war meine Mom mit einem riesigen Küchenmesser und das bis zur Unkenntlichkeit zerstochene Gesicht meiner Schwester. Und Blut, überall dieses viele Blut. Ich schrie wie ein kleines Kind, solche Angst hatte ich und als meine Mom mich dann mit diesen schwarzen Augen ansah, stolperte ich nur die Treppe hinunter, in dem verzweifelten Versuch so schnell von ihr wegzukommen wie möglich.
Völlig verstört rief ich nach meinem Dad, doch ihn fand ich dann blutüberströmt und tot auf der Couch im Wohnzimmer liegend.
Als ich wieder fliehen wollte, lief ich meiner Mom in die Arme – und ins Messer. Sie traf mich an der Schulter, im Bauch und an meinem rechten Unterarm, bevor ich ihr entkommen und zur Haustür rennen konnte. Sie holte mich noch einmal an der Tür ein und rammte das Messer in mein Bein, doch ganz plötzlich hörte ich sie vor Schmerzen aufschreien. Im Nachhinein war es wohl ihr Körper, der langsam den Geist aufgab.
Zumindest konnte ich so auf die Straße fliehen, auf der ich dann zusammenbrach. Ich hatte viel Blut verloren und es stand nicht gut um mich, doch dann kam Chris.
Eigentlich war Chris Meyers ein ganz normaler Mann aus der Nachbarschaft gewesen, doch ehe ich mich versah, hatte er mich gebissen und gab mir sein Blut zu trinken. Das nächste, woran ich mich erinnerte war am nächsten Morgen als Vampir aufzuwachen.
Die nächsten 50 Jahre verbrachte ich zusammen mit Chris. Wir waren kein Paar, er war eher wie ein Ersatz-Dad für mich. Er erklärte mir alles, was er über Vampire und andere übernatürlichen Wesen wusste und über Luzifer und Dämonen und dass es nicht meine Mom war, die meinen Dad und meine Schwester umgebracht hatte. Er brachte mir bei, dass wir niemandem trauen durften, nicht einmal einander.
Mit der Zeit hatte sich alles wieder beruhigt, die meisten Menschen waren tot und die übernatürlichen Wesen begannen sich ihre Leben aufzubauen ganz ohne sich verstecken zu müssen. Chris und ich hingegen zogen von Stadt zu Stadt. Wir waren beide der festen Überzeugung, dass es nicht vorbei war. Luzifer würde nicht einfach so aufgeben, er hatte es versucht und würde es wieder versuchen bis wir alle tot oder seine Sklaven waren.
In jeder Stadt gab es andere Gerüchte über Luzifers Pläne und die Anzahl der besessenen Personen. Um einen Überblick zu erhalten und eventuell herauszufinden, was der Wahrheit entsprechen könnte, blieben wir nie irgendwo für einen längeren Zeitraum, sondern klapperten unzählige Städte ab.
Von Bravewood haben wir auf unseren Wegen schon mehrmals gehört. Eine Stadt, deren Bewohner sich gegen die Dämonen wehren. Wahrscheinlich der sicherste Ort der Welt, aber das war nicht das, was wir suchten. Es gab immer Verräter und in einer ganzen Stadt gab es bestimmt nicht nur einen. Wie gesagt: Vertraue niemandem. Außerdem brauchten wir sie nicht, wir hatten uns, das reichte.
Vor 9 Wochen war Chris allein unterwegs gewesen, ich hatte in einem Hotelzimmer gewartet und ein wenig fern gesehen, als er wieder kam.
Es dauerte ein wenig bis ich es erkannte, aber als er seinen Kopf drehte, erkannte ich in seinem Nacken einen Stern, den er ein paar Stunden zuvor noch nicht hatte.
Das war das erste Mal seit 50 Jahren, dass ich wieder weinte, doch so sehr ich es auch versuchte, ich konnte nicht anders. Er war die einzige Familie, die ich noch hatte, ich hatte ja nicht einmal Freunde. Wir hatten immer nur einander und das war auch gut so. Egal wie oft wir die Stadt wechselten, wir waren immer zusammen.
Und jetzt musste ich ihn töten.
Vor Ewigkeiten hatten wir uns versprochen genau das zu tun. Wenn wir feststellten, dass einer von uns besessen ist, würden wir dem ein Ende bereiten. Der Tod wäre besser als zum Sklaven desjenigen zu werden, den wir seit Jahrzehnten zu bekämpfen versuchten.
Ich zog einen Salzkreis um mich, worauf Chris mich erst verwirrt ansah und dann lachte. Er fragte, was denn mit mir los sei, er klang so normal, dass ich nur noch mehr heulen musste. Ich erzählte ihm, dass er besessen sei und dass es mir so unendlich leid täte, doch er behauptete nur, dass ich verrückt sei und er doch nicht besessen wäre. Das war etwas, das Chris nie getan hätte. Er hätte mich ernst genommen, wahrscheinlich hätte er sich vor mir ausgezogen, um mir zu beweisen, dass dort nirgendwo ein Stern war. Natürlich versuchte der Dämon das zu verhindern.
Bevor ich mich dazu überwinden konnte, meine Waffe zu ziehen und auf ihn zu richten, musste ich noch einmal tief durchatmen. Letztendlich tat ich es für ihn.
Kurz bevor ich abdrückte, färbten sich seine Augen schwarz und ohne irgendetwas anderes wahrzunehmen hörte ich nur noch den Schuss.
Schluchzend hatte ich mehrere Stunden in diesem Salzkreis verbracht, einfach weil ich nicht mehr wusste, was ich nun tun sollte. Normalerweise war ich stark und frech und wusste genau, was ich wollte, aber mir kam in diesem Moment alles so sinnlos vor. Ich war plötzlich ganz allein auf dieser Welt und hatte niemanden zu dem ich gehen konnte.
Deshalb entschied ich mich dafür nach Bravewood zu ziehen. Ich konnte das nicht allein. Was sollte ich völlig allein gegen den König der Hölle anrichten? Ich war zwar selbstbewusst, aber ich wusste auch, wenn eine Situation für mich allein ausweglos war.
Außerdem war der Gedanke daran, irgendwann der Wirt eines Dämons zu werden unerträglich für mich. Sie hatten jeden getötet, den ich je geliebt habe, ich würde nicht einer ihrer leblosen Sklaven werden. Deshalb hatten Chris und ich und ja versprochen, den anderen zu töten, wenn es geschehen würde ... aber wer tötete mich, wenn es so weit war?
In Bravewood würde man mich bestimmt nicht leben lassen, das war zumindest das, was ich von dort gehört hatte.
Auf dem Weg nach Bravewood machte ich noch einige Umwege, um auf andere Gedanken zu kommen.
Ich kann nur sagen, dass viel Alkohol und viele Männer dabei waren, aber es half. Zumindest ein bisschen.
Mittlerweile habe ich nur noch die Uhr von Chris, die mich an ihn erinnert, wann immer ich sie berühre. Die Uhr von Chris und die Lieblingskette meiner Schwester, die ich damals noch aus unserem Haus geholt hatte, bevor wir fortgegangen waren. Ein Erinnerungsstück pro Lebensabschnitt, dann würde jetzt wohl ein neuer anfangen.
Mit den wenigen Ersparnissen, die ich über die Jahre gesammelt hatte, mietete ich mir eine kleine Wohnung in Bravewood und nun habe ich tatsächlich einen festen Wohnsitz. Keine Hotelzimmer mehr. Wie das wohl sein wird?