In Mitten des Marktplatzes thront ein Springbrunnen, dessen Wasser Trinkwasserqualität hat.

**first post**

Langsam ging ich diesen komisch gepflasterten Platz entlang bis zum Wasserspender, der überdimensional hervor ragte. Ich setzte mich an seinen Rand und gönnte mir erstmal ein wenig Wasser daraus um meinen Durst zu stillen. Diese Welt war wirklich interessant und beängstigend zugleich. Bisher war ich in meinem wohlgehüteten Walhalla aufgewachsen und nun dies hier. Alleine, auf mich gestellt, ohne eine Ahnung, wo ich wohnen oder gar leben sollte.
Nachdenklich sah ich mir die großen Häuser an, die überall herum standen und die Menschen, die umher liefen. Alleine schon diese Kleidung hier...Langsam sah ich an mir herunter und schmunzelte. Die KLeidung war so normal für diese Welt und doch so abwegig für mich. Ich kannte nur Ledersachen, die im Kampf nicht störten und Verletzungen abwehren konnten. Und nun? Kleidung aus Stoff, wo es sogar schwerfiel meinen Dolch zu verstecken.
Kurz griff ich zu diesem um sicher zu gehen, dass meine Lebensversicherung noch immer da war. Als ich mich etwas beruhigt hatte, rutschte ich tiefer, lehnte mich an den Brunnen, lauschte den Vögeln und dachte einen Moment darüber nach, ob es wohl klug war, diese Reise anzutreten. Immerhin konnte ich nie mehr zurück, wenn ich mich nicht bewährte. Meine Mutter wäre so traurig und der Rat der Götter würde mich sofort verstoßen. Sie setzten doch alle auf mich. Ich war doch eine der Besten meines Jahrgangs. Ich durfte nicht aufgeben. Und schon gar nicht so sehr am Anfang. Meine Reise hatte ja noch gar nicht richtig begonnen, da durfte ich nicht mal daran denken. Ich war eine Kämpferin und würde durchalten. Zumindest solange, bis ich im Kampf fallen konnte oder Orin es leid mit mir werden würde und mich erlösen würde.
Bevor mich meine Gedanken zu sehr überranten, stand ich langsam auf und schlenderte weiter um einen freien Kopf zu bekommen.

CF: Café

So, wo war ich denn nun gelandet? Nachdem ich durch ein paar Gassen gegangen war, stand ich mittlerweile auf einem großen Marktplatz oder was auch immer das hier sein sollte.
Mitten drin stand ein Brunnen, der tatsächlich noch nicht zugefroren war.

Na ja, ganz hübsch war es hier eigentlich schon, ich hatte auf jeden Fall schon schlimmere Orte gesehen.

Es war nicht sonderlich viel los, wahrscheinlich arbeitete die restliche Stadt oder ging zur Schule oder ... auf jeden Fall hielten sie sich nicht hier auf.

Bis auf die zwei, drei Leute, die man durch irgendwelche Fenster sehen konnte, gab es nur eine einzige Person hier, die über den Marktplatz lief.

"Wie siehst du denn aus? Hat es dir noch keiner gesagt? Weißt du, dieses Amazonen-Outfit ist schon seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr in", lachte ich wenig freundlich, als ich spaßeshalber zu ihr aufholte und neben ihr herlief.

So wie sie aussah, war sie eine Walküre. Die sah man zwar nicht oft, aber ab und an tauchte mal eine auf. Mir war auch klar, dass die eben so aussahen, da wo sie herkamen, aber ich war gerade ein bisschen streitlustig und mal ehrlich, dieser Lederlook war echt übertrieben, wir waren hier ja schließlich nicht im Dschungel.

Während ich weiter ging und über einige Dinge nachdachte, bekam ich zu spät mit, dass Jemand zu mir aufschloss. Erst als sie mich ansprach, bemerkte ich sie und reagierte blitzschnell instinktiv, wie ich es Zuhause gelernt hatte.
Sofort zog ich meinen Dolch, drehte mich in ihre Richtung, packte sie und drückte sie gegen die nächstbeste Wand. Einen kurzen Moment hielt ich sie so fest und stellte dann fest, dass sie wohl keine Gefahr war und ließ sie sofort wieder los. Ich wollte mir hier keine Feinde machen..zumindest nicht so schnell, wenn überhaupt.
"Tschuldigung", nuschelte ich nur und steckte meinen Dolch wieder weg. Ich musterte sie und ging einen Schritt zurück, sodass wir etwas Abstand zueinander hatten. "Dieses Outfit, wie du es genannt hast, ist noch immer in. Zumindest in meiner Heimat." Ich musterte sie erneut und stellte ihre merkwürdige Kleidung fest. Es waren wirklich große Unterschiede zu meiner Heimat. Ich musste wirklich viel lernen um hier klar zu kommen.

Als dieses Walküren-Leder-Mädchen angriff, musste ich lachen. Na, wenn sie mich hier umbringen wollte, dann wünschte ich ihr viel Spaß dabei. Damit durchkommen würde sie bestimmt nicht.

"Schön ruhig bleiben, Karate Kid", grinste ich frech, als sie mich dann gleich wieder losließ.

"Du weißt aber schon, dass wir hier nicht in Walhalla sind und man auf der Erde eher sparsam mit Leder umgeht? Selbst unter all den Freaks, die es hier gibt, fällst du extrem auf", meinte ich amüsiert. Eigentlich konnte es mir egal sein, wie sie aussieht - war es mir ja auch, aber ich hatte heute meinen wohltätigen Tag. Schließlich konnte es für sie nur hilfreich sein, wenn sie wusste, dass sie auffiel und man hier so nicht herum lief.

Heutzutage war es wichtig, unauffällig sein zu können. Oh ja und ich hatte Spaß daran, mich über ihren Aufzug lustig zu machen.

"Was machst du überhaupt hier? Bist du auch auf einer dieser super wichtigen Missionen?", fragte ich. Diese Walküren waren mir schon immer total merkwürdig vorgekommen.

Karate Kid? War das ein Spitzname in dieser Welt für Frauen? Oder war es ein richtiger Name? So hieß ich aber nicht. Was sollte das bedeuten? Ich war total verwirrt in diesem Moment und sah sie eine kurze Weile einfach nur an, bevor ich mich wieder fing.
Als sie das mit meiner Kleidung sagte, sah ich an mir herunter. War das wirklich zu viel Leder? Gut, im Gegensatz zu ihr sah ich wirklich sehr anders aus. Aber in unserer Heimat war das nunmal einfach an der Tagesordnung so rum zu laufen. Ich würde dazu stehen und meine Kleidung einfach mit Stolz tragen. Egal was wer dachte.

"Ja, ich habe eine wichtige Mission, aber darüber darf und werde ich nicht mit dir sprechen." Ich musterte ihren Gesichtsausdruck und reichte ihr dann freundlicherweise die Hand um sie richtig zu begrüßen. Soviel wusste ich über diese normale Welt. "Ich bin Charlotte. Nett dich kennen zu lernen."

Als mich dieses Mädchen verwirrt ansah, musste ich mir ein Lächeln verkneifen. Sie war wohl ein bisschen langsam, was?

Urkomisch wie sie dann auch noch an sich herunter sah und ihre Kleidung begutachtete. Ach ja, es war doch immer wieder nett, wenn man andere verunsichern konnte.

„Blablabla, unglaublich wichtige Geheimmission bla“, sagte ich genervt als Antwort auf ihre Aussage darüber, dass sie über ihre Mission nicht mit mir reden dürfe und verdrehte die Augen. Es war doch immer das gleiche mit denen. „Um was soll es denn schon gehen? Mhh, lass mich überlegen … Was könnte wichtig genug sein, um euch hier her zu schicken? Ich weiß nicht, wollt ihr vielleicht Luzifer töten, so wie wir alle?“ Glaubten diese Walküren wirklich sie waren so etwas Besonderes? Mal abgesehen von den Leuten, die dachten alles sei vorbei und Luzifer hätte aufgegeben, wollten doch alle, die nicht die Augen davor verschlossen, das eine. Und wenn sie wegen etwas Unwichtigerem hier wäre, dann keine Ahnung, warum die zu Hause zu so Kampfmaschinen ausgebildet wurden.

Zu meiner Überraschung reichte sie mir dann ihre Hand und stellte sich vor. Hatte ich sie etwa noch nicht verschreckt? Das war neu …
„Clara … hi“, stellte ich mich ebenfalls vor und schüttelte kurz ihre Hand, während ich sie skeptisch ansah. Entweder war sie naiv oder einfach nur freundlich (na schön, das gehörte wahrscheinlich so gut wie zusammen) oder sie führte irgendetwas im Schilde. Auf der anderen Seite war ich vielleicht die erste, die hier mit ihr redete und jetzt dachte sie, alle wären so … na ja, warten wir mal ab.

Ich verstand wirklich nicht viel von dieser Welt, aber dieses Mädchen machte es mir nicht leichter. Auf einer Seite schien es, als würde sie mir helfen wollen auf der anderen aber verstand ich sie kein bisschen. ALs wenn sie Streit suchte, aber es geschickt in ihren Worten versteckte.

"Aufgabe? Luzifer töten? Nein.." Ich schüttelte nur meinen Kopf. "Ich bin hier um zu wachsen. Um eine angesehene Kämpferin zu werden in meinem Volk. Beachtet zu werden und ein hohes Amt zu bekleiden, wenn ich...falls ich..zurück kehren sollte." Ich straffte meine Schultern und setzte eine energische Mine auf. Natürlich würde ich zurück kehren. Ich würde es schaffen, ich musste. "Ich bekomme meine Aufgabe erst später zugeteilt vom hohen Rot meines Volkes....aber sag mal...kannst du mir helfen hier Zuflucht zu finden?"
Freundlich musterte ich ihren Blick und wartete darauf, dass sie mir vielleicht half. Ich wusste, ich durfte ihr nicht vertrauen, dass durfte ich bei keinem, aber einen Versuch war es wert. Vielleicht würde ich so schneller Anschluss hier finden und würde dann bald meine Aufgabe bekommen und nach Hause zurück kehren.
Ich band meine Haare flink zusammen, verstaute mein Messer an meinem Gürtel und lächelte sie freundlich und überschwänglich an.

"Du bist hier um zu wachsen?", lachte ich abwertend. "Wie wäre es, wenn du mal was Nützliches tun würdest?", fragte ich sie kopfschüttelnd. Das war doch nicht ihr ernst. Ich dachte, die Walküren seien so ein kriegerisches Volk, aber wenn sie nur zur Selbstfindung hier waren, dann waren sie ja völlig unnötig hier...

"Weißt du was Zeitungen sind? Da kannst du mal rein gucken, da stehen meistens Wohnungen drin ... kannst du dir überhaupt eine leisten?" Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich sie an. Sie sah nicht so aus, als hätte sie unter ihrem Leder-Look irgendwo ein Portemonnaie stecken hätte und ein Bankkonto hatte sie ganz bestimmt nicht. Ich bezweifelte, dass sie wusste, was das war.

Kam es mir nur so vor, oder klang dieses Mädchen immer fieser, umso mehr sie mit mir sprach? Ich hatte ihr nichts übles angetan, bis jetzt nicht, aber das könnte sich ja noch ändern. Ich wollte doch nur ein wenig Hilfe, aber da schien ich bei ihr auf taube Ohren zu stoßen.

"Na dann danke für gar nichts. Ich dachte, wir könnten vielleicht voneinander profitieren, indem du mir hilfst und ich dir, aber das scheint ja nicht so zu sein. Ich glaube, das macht dann hier wohl keinen Sinn." Ich wandte mich ab und ging ein paar Schritte davon. Was war eine Zeitung und war das Wort Wohnung ein anderes für Unterkunft? Oh bei meiner Göttin, war das eine komplizierte Welt. Wie sollte ich hier Fuß fassen ohne zu scheitern bereits am ersten Tag?
Gut, ich hatte etwas Geld dabei, aber war es die richtige Währung und wo konnte ich damit was anfangen? Am besten ich würde einen schwachen Menschen irgendwo auflauern und dann einfach erpressen für Antworten. Langsam musste ich voran kommen und mich nicht von irgendwelchen merkwürdigen, nicht netten Leuten aufhalten lassen.

"Als ob du mir helfen könntest, im Gegensatz zu dir bin ich schon ein paar Jährchen länger auf dieser Welt und komme gut allein zurecht." Ich musste kurz lachen, was dachte sie denn, wer sie war? Außerdem hatte sie mich doch zuerst angegriffen, keine Ahnung, was jetzt ihr Problem war.

Außerdem hatte ich ihr doch gesagt, sie soll in 'ner Zeitung nach Wohnungen suchen, so freundlich war ich schon lange nicht mehr gewesen. Pf, undankbares Völkchen.

Na ja, mich sollte es nicht interessieren, jetzt wo sie sich entschieden hatte, mich nicht zu mögen, war es mir zu anstrengend sie wieder von dem Gegenteil zu überzeugen, nur um sie weiter verarschen zu können.

Trotzdem nahm ich mir vor, sie später am Tag noch mal zu suchen, nur um mich dann über sie lustig zu machen, wenn sie unter einer Brücke schlafen musste oder so.

Seufzend machte ich auf dem Absatz kehrt und sah mich weiter um. Was könnte man hier denn noch so machen?
Viel los war hier nun wirklich nicht. Als mein Blick dann auf eine Bar fiel, überlegte ich nicht lang. Später Vormittag, das musste spät genug sein, um Alkohol zu trinken. War es eigentlich jemals nicht spät genug, um Alkohol zu trinken?

/tbc Bar

Sie ging einfach. Wahrhaftig, sie ging einfach davon. Ließ mich stehen, als wäre ich Luft. Wie unfreundlich war sie denn bitte? Ich benötigte Hilfe in einer mir fremden Welt und sie ging einfach davon. Erst war sie unfreundlich und ging. Welch nette Menschheit war das bitte hier? Vielleicht waren ja alle Menschen in diesem Ort hier so. Dann würde es bestimmt ein wirklich lustiger Aufenthalt werden. Daran wollte ich noch gar nicht denken.
Ich sah mich einen Moment um, steckte mein Messer wieder vorne an meinen Gürtel, sodass man sah, dass ich bewaffnet und gefährlich war. Mir reichte es jetzt mit Nettigkeiten meine Zeit zu vergeuden. Ich wollte eine Unterkunft und ein paar Antworten haben.
Langsam machte ich mich auf den Weg und sah mich erstmal noch ein wenig um. Vielleicht fiel mir ja irgendwas auf, sodass ich einen ersten Anhaltspunkt haben würde, worum es in dieser Welt ging und die Menschen hier tickten.

/tbc Café